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Darwinismus: Der Darwinismus ist eine vom englischen Naturforscher Charles Darwin (1809-1882) und anderen entwickelte Evolutionstheorie, die besagt, dass alle Arten von Organismen durch die natürliche Selektion kleiner, vererbter Variationen entstehen und sich weiterentwickeln, die die Fähigkeit des Individuums erhöhen, zu konkurrieren, zu überleben und sich zu vermehren. Siehe auch Evolution, Selektion, Fitness, Überleben, Arten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stephen Jay Gould über Darwinismus – Lexikon der Argumente

I 70
Darwin/Gould: Darwins Theorie der Selektion stellt eine schöpferische Übertragung von Adam Smiths grundlegender These von einer rationalen Ökonomie auf die Biologie dar: Das Gleichgewicht und die Ordnung entstehen nicht durch eine höhere, von außen kommende (göttliche) Macht, oder das Vorhandensein von Gesetzen, die unmittelbar auf das Ganze einwirken, sondern durch Kampf zwischen Individuen um ihren eigenen Vorteil. (Moderne Variante: Kampf um eine Übermittlung ihrer Gene an kommende Generationen durch einen besonderen Erfolg bei der Fortpflanzung).
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II 9
Darwinismus/Adaption/Gould: Darwins Jünger entwarfen später eine Version seiner Theorie, die weit enger gefasst war, als Darwin selbst das je zugelassen hätte: Dieses "adaptionistische Programm" bezog die Evolution auf jedes einzelne Körperteil und ließ außer Acht, dass Organismen integrierte Gebilde sind, deren Entwicklungsmöglichkeiten durch Vererbung begrenzt sind (GouldVs).
II 11
Dieser übertrieben strenge Darwinismus betont die überaus zahlreichen, kleinen zufälligen Variationen und schließt damit ein, dass die Makroevolution eine Summierung der unzähligen kleinen Schritte ist.
Diese "extrapolationistische" Theorie sprach der Makroevolution jede Selbständigkeit ab.
Sie spräche damit auch den anderen Ebenen, sowohl unterhalb (z.B. Gene) als auch oberhalb (Arten) jede direkte kausale Bedeutung ab.
II 171
Def Strenger Darwinismus/Gould: These: Alle Eigenschaften sind Adaptionen, und die gesamte Evolution sei ein Kampf ums Überleben auf der untersten Ebene zwischen allen Individuen.
>Evolution
, >Erklärung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gould I
Stephen Jay Gould
Der Daumen des Panda Frankfurt 2009

Gould II
Stephen Jay Gould
Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991

Gould III
Stephen Jay Gould
Illusion Fortschritt Frankfurt 2004

Gould IV
Stephen Jay Gould
Das Lächeln des Flamingos Basel 1989

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> Gegenargumente gegen Gould
> Gegenargumente zu Darwinismus

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